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Sportgaststätte Maisach
Öffnungszeiten:
Montag: Ruhetag,
Di.- Fr. 16.00 Uhr bis 22.00 Uhr,
Sa / So. 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr
Theaterstadl 2018
Zum 20. Mal, wie jedes Jahr zur schönen Maienzeit spielte die Maisacher Theatergruppe im Stadl zu Diepoltshofen einen Mehrteiler von Peter Landstorfer, und wie jedes Jahr, auch wenn ich mich wiederhole, waren alle 6 Abende ausverkauft. Das Stück hieß, wie könnte es auch anders sein ganz einfach „Theater“
Es begann mit einer Beerdigung eines guten alten Freundes von Simon Wallner, seines Zeichens Wirt und Altregisseur, der nicht darüber hinweg kam, dass ausgerechnet an seinem Ruhetag, an dem sich die hiesige Theatergruppe zur Rollenvergabe für das neue Stück traf, dieses Begräbnis satt fand. Denn das hatte der Verstobene in den Augen vom Wallner Simon ihm zu Fleiß getan. Brillant gespielt wie immer von Franz Minholz.
Seine Frau die Agnes, die Wirtin, als ausgleichender Pol zum oft zornigen Gatten, mit viel Diplomatie und Durchsetzungsvermögen gespielt von einer Frau mit langjähriger Theatererfahrung. Jeder kennt sie und schätzt ihr Spiel, von Christa – Wallner Huber.
Dann die Paulhuberin, Bäuerin und Schriftfüherin des Theatervereins, Spezialistin für Rollen mit einiger Tiefe, gerade richtig für Cornelia Schmid.
Ja und Cäcilie Raffl, eine Kirchenchorleiterin die es auch schafft, im Bett mitten auf der Bühne elegante Töne zu zelebrieren. Wer könnte dies besser als eine Frau mit Jahrzehnter langer erfolgreicher Theaterroutine, so was gibt’s nur bei Sophia Wallner.
Und Magdalene Fassbichler, eine Schäfflerstochter, die immer wieder aufs neue unter Beweis stellt, dass sie nie um ein Wort verlegen, oder gar auf den Mund gefallen ist, in grenzenloser Echtheit dargebracht von Franziska Minholz.
Ja und dann der Franz Dufterer, im Stück Großbauer und Pfarrer in einer Person, der in klerikaler Würde in der Lage war zu suggerieren, dass der moderne Kirchenmann ohne menschliche Probleme auch in zerrissener Hose, und deswegen Worte auf seinen geweihten Lippen hatte, die ihn eigentlich sofort in den nächsten Beichtstuhl zwingen müssten, allen Gläubigen, und die sich dafür halten, die Türe zum Paradies ein Stückchen näher bringen kann. Eine Rolle, die einem langjährigen Theaterspieler wie Lorenz Schanderl nicht nur auf den Leib geschnitten ist, sondern mental tief in seiner Seele eine prägende Verwurzelung erfährt.
Die Resi Dufterer, die Tochter des Großbauern, als guter Geist des Stückes, weil sie immer und für alle auf der Bühne das richtige in die Wege leitete, zum ersten Mal dabei, aber sofort eine Bereicherung fürs Theater, Jessica Schmid.
Anton Schöberl, in der Rolle Schneider und Kassenwart der Theatergruppe, der immer einen flotten Reim auf seinen Lippen hatte, auch ein Neuling, aber ein Mann mit Zukunft auf der Bühne, Markus Walch.
Alois Treichtl, ein Bauer, aber was für einer. Im Stück nach einem gelungenen, alkoholspezifischen Totenmahl, durch Zufall, weil er zur falschen Zeit auf die Bühne kam, zum Spielen gezwungen, was ihm fast die letzten Nerven kostete. Ich hab es schon früher schon mal geschrieben, allein sein Mimikspiel ist das halbe Eintrittsgeld wert. Sein Spiel wie das normale Leben, Oliver Friedrich.
Und noch Florian Wisshofer, der neue Regisseur, der den alten Regisseur Simon Wallner durch eindrucksvolle Darstellung und überzeugende Rhetorik so elegant ablöste, und ihn wie eine leicht beherrschbare Marionette durch die Aufführung trieb, das dieser sie gar nicht mitbekam. Toll gespielt, eben eine Paraderolle für Josef Reiter.
Dazu passte die Inszenierung der echten Regisseurin Beate Obermair und die exzellente Theaterleitung von Franz Minholz.
Großes Kompliment auch für alle anderen Helfer vor und auf der Bühne, für Küche, Bewirtung, und viele andere, man kann sie gar nicht alle aufzählen.
Doch zwei die nach 20 Jahren das Theaterteam verlassen und in den wohlverdienten Ruhestand treten, dürfen namentlich erwähnt werden. Alfred Kostmann und Peter Krisch. Sie waren 2 Jahrzehnte fleißige Mitarbeiter hinter den Kulissen, ohne die eine solche Organisation und Aufführung nicht denkbar wäre. Vielen Dank und weiter alles Gute von allen, die ihr ehrenamtlich unterstützt habt.
Drum wie jedes Jahr der ehrenwerte Ruf an dieser Stelle.
Wir freuen uns schon alle, wenn es nächstes Jahr um diese Zeit hoffentlich wieder heißt:
A` herzliches Grüß Gott beim Theaterstadl in Diepoltshofen!
Bergmair Heinz